Es war eine geile Zeit. So oder vielleicht auch ein wenig bürgerlicher formuliert könnte man die letzten Jahre zusammenfassen. Ich habe das zumindest so wahrgenommen, auch wenn ich weiß, dass das nicht überall der Fall war.
Viele Bereiche unserer Gesellschaft und Wirtschaft haben sich entwickelt oder zumindest so getan, als ob alles gut wäre. Die Schauseite, wie das Stefan Kühl so gerne formuliert, wurde aufpoliert. Ein Hype schien den nächsten zu jagen. Noch innovativer, agiler, flacher, spielerischer, anstrengungsloser. Fast im Wochentakt wurden Revolutionen im Digitalen und Sozialen angekündigt. Wenige fanden dann wirklich statt. Die sozialen Medien haben das Spiel befeuert. Riesige Selbstbeweihräucherungs-Feuerwerke und Buzzword-Festivals wurden abgefackelt.
Doch was, wenn dann zu Silvester die letzte Rakete mit einem lauten Knall erlischt? Dann kommt kurz eine wohltuende Ruhe. Ein lässiger Moment finde ich. Und genau so einen Moment erlebe ich gerade, solche Momente spüre ich in vielen Unternehmen, Organisationen und bei einzelnen Menschen. Was kommt? Worum geht es? Wozu das Ganze?
Das ist weiter nichts Neues, würde mir die Philosophie antworten. Ich finde aber, jetzt kommen wirklich spannende Zeiten und große Fragen, die wir mit Kopieren und Kommentieren nicht mehr lösen werden, wie das Wolf Lotter im Podcast Trafostation schön beschreibt. Jetzt geht es um Deep-Thinking, um kritisches Denken. Und das braucht echtes Wissen, Zuhören, Kreativität und vor allem Zeit. In diesem Sinne kommt ja vielleicht wirklich eine geile Zeit.
See You!