15.
Nov.
2015

Kreative Organisation

Wir leben im Zeitalter der Hypes, im Zeitalter der trendigen Begriffe und der schnellen Lösungen. Aktuell, so scheint mir, sind viele Unternehmen und vor allem deren BeraterInnen damit gut beschäftigt, die Türschilder und Workshopbezeichnungen neu zu ettiketieren. Da kommt ja schließlich mit der Generation Y eine sinn- und hypesuchende neue Generation, kreative Wissensgesellschaft und Industrie 4.0 sollen ja auch schon leise an die Pforten klopfen, liest man halt.

Da muss man vorbereitet sein. Es geht ja schließlich um die Marktfähigkeit. In der Panik wird Management schnell zu Leadership umgebaut und ganze Lehrgänge mit dem Trendvokabular geschmückt, die Inhalte bleiben natürlich gleich. Aus öden Brainstorming-Sitzungen werden Design Thinking-Meetings oder Lego-Sessions gemacht und irgendwann braucht man dann ein eigenes kleines Start Up, eine Ausgründung. Klar ist allen, dass dies ja nichts Neues ist, alles schon bekannt. Ein neues Mascherl drauf und schon fliegt die alte Maschine wieder.

Doch ganz so einfach ist es dann oft auch wieder nicht. Das Tal der Enttäuschten ist vorprogrammiert. Die Wundermethode versagt. Spätestens dann, wenn die ersten Design Thinkings zu den gleich faden Ergebnissen führen wie die alt bewährten Brainstormings wird klar, dass es nicht um Methoden und um Trendvokabel geht. Es geht vielmehr um alles. Es geht um die Menschen, um deren Denken und um die mentalen Modelle. Es braucht in Organisationen nicht eine weitere neue Wundermethode, sondern ein gutes kreativitätsförderndes Biotop, in dem Kreativität und Innovation wirklich wachsen können. Eine ganzheitliche Organisationsentwicklung und die Entwicklung einer kreativen Organisation sind angesagt. Dabei sind aus meiner Sicht folgende Aspekte und Fragen entscheidend:

  • Warum besteht die Notwendigkeit, das innovative und kreative Potential besser zu nutzen?
  • Unterstützen die Führungskräfte kreative Prozesse in der Organisation?
  • Will die Führung wirklich kreative Lösungsfindung in der Organisation verankern?
  • Welche Einstellungen, Haltungen und welche Kultur müssen aufgebaut werden?
  • Welche Strukturen und Prozesse sind notwendig?
  • Wo liegt aktuell kreatives Potential brach?
  • Wie gelingt die Einbindung von KundInnen oder Feedbacks?
  • Wie kann Infrastruktur kreative Prozesse fördern?
  • Wie kann man intern unterschiedliche Menschen miteinander in Kontakt bringen?
  • Wie können Menschen voneinander lernen?
  • Welche Co-Creation-Kompetenzen müssen aufgebaut werden?
  • Welche Methoden und Tools unterstützen dabei?
  • Welche Pilotmodelle können umgesetzt werden?
  • Wie kann Schritt für Schritt eine kreative Organisation entwickelt werden?

Ich arbeite momentan auf Basis des Theory U-Modelles mit mehreren kreativen Köpfen an den Grundlagen für das Konzept einer Kreativen Organisation und plane ein zweitägiges Camp dazu im Jänner 2016. Details dazu folgen hier, falls jemand von euch gerne mitdenken würde.