18.
Jun.
2015

Digitale Transformation

Zugegeben, Transformation ist einer dieser Modebegriffe, die momentan die hippen Magazine der modernen Business Leute zieren. Was früher gewandelt, gechanged oder verändert wurde, das wird heute zumindest sprachlich einmal transformiert. Man will damit sagen, dass es um mehr geht als um den schnellen Wandel, um etwas wirklich Neues. Nichts ist jetzt so wie vorher.
Aber lassen wir diese Begriffsherumreiterei und schauen einmal ein wenig hinter die Kulissen des digitalen Wandels in die digitale Transformation hinein.
Die Digitalisierung und die damit verbundenen Entwicklungen neuer Möglichkeiten und Werkzeuge hat zweifellos unser Leben verändert und wird das in Zukunft noch massiv tun. Ich bin mir nicht sicher, ob sie bisher wirklich ein neues menschliches Mindset hervor gebracht hat, sie hat aber zumindest erste neue Denkweisen angeregt und ist Impuls für die Veränderung von Kulturen.

Insbesondere in Unternehmen ist das immer deutlicher spürbar. Hier entwickelt sich entlang der Generation Y-Bruchlinie ein Kultur-Gap, der vor allem alten Organisationstankern langsam zu schaffen macht. Momentan wehrt sich das alte System noch standhaft gegen das, was da Neues aufkommen mag, aber die Zukunft klopft auch dort ziemlich laut an die Konzerntüren.

Der Autor von „Management by Internet“ Willms Buhse skizziert 8 zentrale Bereiche der digitalen Transformation, die ich in Begleitungsprozessen hier sehr hilfreich finde.

Digital Leadership 
Digitale Transformation gelingt nicht ohne den Aufbau einer neuen Führungskultur. Transparenz, Vernetzung, Offenheit, Partizipation, Agilität und Co-Creation müssen hier Heldentum und Hierarchie ablösen.

Digital Strategy 
Digitaler Wandel in Unternehmen ist kein Selbstläufer. Es braucht eine solide und ganzheitlich angelegte Strategie, sonst bleibt es recht schnell bei einem Herumdoktern ohne Bezug zu den Strategien und Zielen des Unternehmens.

Digital Customer Relationships
KundInnen erwarten sich heute Flexibilität, schnelle Reaktion und individuelles Eingehen auf ihre Bedürfnisse. Damit ändert sich natürlich die Beziehung von Unternehmen zu ihren KundInnen grundlegend. Für eine gelingende „neue KundInnenbeziehung“ ist vor allem ein neues Mindset notwendig. Unternehmen müssen ihre KundInnen wirklich gern haben, sonst wird das nichts.

Digital Products
Es gibt kaum mehr Geschäftsfelder, die von der Digitalisierung nicht betroffen sind. Selbst traditionelle und konservative Bereiche oder große Unternehmenstanker kommen hier nicht mehr aus. Denn der Trend ist klar: Produkte, Dienstleistungen und Services werden zunehmend digitalisiert.

Digital Processes
Neben den Produkten und Dienstleistungen betrifft der digitale Wandel auch die zentralen Prozesse in Unternehmen. Die digitale Transformation hat Auswirkungen auf alle Arbeitsprozesse, diese gestalten sich nach den Prinzipien des Internet zunehmend agil, übergreifend und vernetzt.

Social Collaboration
Mit der digitalen Transormation lernen wir spannende neue Formen des gemeinsamen Arbeitens. Es entwickeln sich neue Formen der (digitalen) Zusammenarbeit, die auf den Erfolgsprinzipien des Internet wie Co-Creation und Beteiligung basieren.

Digital Mindset
Digitale Transformation betrifft letztendlich vor allem die Art und Weise, wie wir denken und welche grundlegenden Annahmen diesem Denken zu Grunde ligen. Hier liegt aus meiner Sicht der wesentlichste Entwicklungsbereich verborgen. Es geht um die Verinnerlichung der Erfolgsmuster des Internets und um die Entwicklung und das Erlernen einer neuen Kultur. Digitale Trasformation muss im Gedächtnis der Organisation verankert werden.

Digital Transformation Management
Digitale Transformation ist zentrale Führungsaufgabe. Hier geht es vor allem um Offenheit und die Entwicklung und Begleitung von beteiligenden Prozessen des Wandels. Digitale Transformation muss anhand der 8 Felder gut  geplant und begleitet werden, dann stehen die Chanchen hoch, dass Unternehmen am Ende wirklich anders sind. Transformiert eben.